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Die
junge Iwan-Franko-Universität
in Drohobycz hat mit Botschafter
Dr. Emil Brix, dem Leiter der kulturpolitischen
Sektion im Wiener Außenministerium, ihren zweiten Ehrendoktor. Am
akademischen Festakt der Verleihung des Titel eines "doctor
honoris causa" am 25. September 2003 in
Drohobycz nahmen alle nahmhaften akademischen Honoratioren sowie die
wichtigsten Persönlichkeiten des kulturellen und politischen Lebens
der Stadt teil. Aus Kiew angereist waren der österreichische Botschafter
in der Ukraine Dr. Michael Miess
mit seiner Gemahlin sowie Wissenschaftsattache Mag.
Andreas Wenninger, aus Wien waren gekommen Sektionsleiterin
Dr. Brigitte Böck
und Dr. Reinhold Hohengartner vom
Bildungsministerium sowie der aus Drohobycz gebürtige Schriftsteller
Prof. Dr. Adam Zieliński
als Laudator. "Regisseur" des großen Tages war übrigens
der initiative Drohobyczer Germanist Prof.
Dr. Jaroslav Lopuschanskij, der den Österreichern
einmal mehr seine organisatorischen Fähigkeiten unter Beweis stellte.
Nach der Begrüßung der Teilnehmer dieser nicht alltäglichen Feier
durch Rektor Prof. Dr. Jurij Kyschakewytsch
und einführenden Worten von Dekan Prof.
Dr. Mykola Symomrja hielt Professor Adam Zieliński
die Laudatio und sagte unter anderem: "Das Geheimnis des Erfolges
der neuen Doctor honoris causa ist denkbar einfach: Emil Brix behandelt
die Menschen aus dem sogenannten Osten Europas - ein an und für sich
problematischer Terminus - nicht als Bittsteller, sondern als Partner.
Er setzt auf diese Art und Weise die gute österreichische Tradition
der Toleranz und der gegenseitigen Achtung kultureller und intellektueller
Errungenschaften ohne Ansehen von Abstammung, Religion und Nationalität
fort". Prof. Zieliński ging in seiner sehr persönlich gehaltenen
und gerade deshalb vielbeachteten Rede auf die wissenschaftlichen
und kulturpolitischen Verdienste des neuen Ehrendoktors ein und meinte:
"Die Iwan-Franko-Universität in Drohobycz, zeichnet heute mit
Botschafter Dr. Emil Brix einen hervorragenden Wissenschafter, Kulturmanager
und Intellektuellen. Das wird dem Ausgezeichneten kein Ruhekissen,
sondern vielmehr ein Ansporn zu neuen Leistungen sein. Emil Brix ist
ein Multitalent, von dem wir noch viel erwarten dürfen. Ganz sicher
wird er uns nicht enttäuschen, auch wenn unsere Erwartungen aufgrund
seiner bisherigen Leistungen sehr hoch sind". Botschafter Dr.
Emil Brix bedankte sich tief bewegt für die Ehrendoktorwürde und brachte
in seinem akademischen Vortrag die Überzeugung zum Ausdruck, dass
Mitteleuropa seinen Schwerpunkt zusehends in den Osten verlagert und
dadurch die Ukraine unterwegs zur EU ist: "Der Tag, an dem die
Ukraine den Weg zur europäische Gemeinschaft gefunden haben wird,
wird ein guter Tag für die Ukraine, für Österreich und für ganz Europa
sein". Im Anschluss an die Promotionsfeier begaben sich die österreichischen
Gäste in Begleitung ihrer ukrainischen Gastgeber ins nahe gelegene
Geburtshaus des Graphikers und Schriftstellers Bruno
Schulz, der im November 1942 in Drohobycz von
einem SS-Mann auf offener Straße erschossen worden ist. Von dort fuhr
die Gruppe nach Hołobutów bei Stryj,
um bei dem dort jüngst vom Prof. Adam Zieliński errichteten Mahnmal
der Tausenden Menschen zu gedenken, die an dieser Stelle 1942 in mehreren
"Aktionen" von den Nazis ermordet und verscharrt worden
sind. An diesem für die ganze Gegend bedeutenden Ereignis nahmen zahlreiche
Vertreter des ukrainischen öffentlichen Lebens teil, unter anderem
Jewgen Kuchar,
der Bürgermeister und Kreishauptmann von Stryj, und Petro
Bogdanowitsch Beresdetskij, der Bürgermeister
der Gemeinde Zawadow, zu der Hołobutów gehört. Sowohl die Ehrenpromotion
in Drohobycz als auch die Gedenkfeier in Hołobutów sind zweifellos
ein wichtiger Beitrag zur weiteren Vertiefung der ukrainisch-österreichischen
Beziehungen.
Die Redaktion von www.austriapol.com
nimmt die Gelegenheit wahr, Botschafter Dr. Emil Brix zur wohlverdienten
Auszeichnung herzlichst zu gratulieren. |